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Die Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge

Möglichkeiten private Altersvorsorge

Inhaltsverzeichnis

Die gesetzliche Rentenversicherung reicht für die finanzielle Absicherung aktueller Generationen nicht mehr aus und immer mehr Menschen sehen sich von Altersarmut bedroht. Eine breit aufgestellte private Altersvorsorge für die Zukunft ist daher enorm wichtig. Dennoch schieben viele Menschen die finanzielle Vorsorge fürs Alter auf die lange Bank. Bei der Vielzahl von Möglichkeiten für die private Vorsorge kann man leicht den Überblick verlieren. Genau der ist für die Auswahl der passenden Altersvorsorge notwendig. Hier erfahren Sie daher, welche Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge es gibt und wie Sie sich für die passende Vorsorge entscheiden, um sich sorgenfrei auf den Ruhestand freuen zu können.

Die Grundabsicherung reicht nicht aus

Fast 90 % der Erwerbstätigen in Deutschland sind über die gesetzliche Rentenversicherung pflichtversichert. Das umfasst insbesondere Angestellte, aber auch bestimmte selbstständige Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher, Hebammen, Handwerker, Künstler und Publizisten. Darüber hinaus sind zum Beispiel Auszubildende und Bezieher von Arbeitslosengeld über die gesetzliche Rentenkasse versichert. Die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert nach dem Umlageprinzip. Das bedeutet, dass aktuell Erwerbstätige die Rentenbeiträge für die derzeitigen Ruheständler in die Versicherung einzahlen. Sinkende Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung sorgen dafür, dass die Gesellschaft immer älter wird. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Erwerbstätigen, die Beiträge in die Rentenkasse einzahlen, und Rentenempfängern. Die Folge: Das Rentenniveau sinkt und für viele Menschen entsteht dadurch im Ruhestand eine Versorgungslücke.

Auch Freiberufler, die Ihre Grundabsicherung im Alter aus den berufsständischen Versorgungswerken erhalten, müssen mit geringeren Rentenzahlungen rechnen. Die berufsständischen Versorgungswerke sind die Pflichtversicherung für kammerfähige Berufe wie Architekten, Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte oder Notare. Anders als bei der gesetzlichen Rentenversicherung werden die Beiträge hier am Kapitalmarkt angelegt. Die schlechte Zinslage sorgt hier für sinkende Erträge.

Das Drei-Säulen-Modell

Die anhaltenden Niedrigzinsen und das sinkende Rentenniveau erhöhen die Relevanz einer privaten Altersvorsorge, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Damit Sie sich sorgenfrei auf den Ruhestand freuen können, sollte diese möglichst breit aufgestellt sein. Dabei lassen sich die unterschiedlichen Möglichkeiten der Altersvorsorge in drei Kategorien einteilen: Die Basisvorsorge, die staatlich geförderte Vorsorge und die private Vorsorge. Diese werden durch das Drei-Säulen-Modell beschrieben. Eine optimale Altersvorsorge fußt auf allen drei Säulen.

1. Säule

Die Basisvorsorge

2. Säule

Staatlich geförderte Vorsorge

3. Säule

Private Vorsorge

  • Die gesetzliche Rentenversicherung
  • Berufsständische Versorgungswerke
  • Rürup-Rente
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Riester-Rente
  • Fondssparpläne
  • Wertpapiere
  • Haben Sie Kinder?
  • Immobilien

Die erste Säule umfasst die Basisvorsorge und macht für viele Menschen immer noch einen Großteil der Rentenzahlungen im Ruhestand aus. Selbstständige, die nicht über die gesetzliche Rentenversicherung oder die berufsständischen Versorgungswerke pflichtversichert sind, haben die Möglichkeit, die Rürup-Rente als Grundabsicherung abzuschließen. Diese wird, ähnlich wie die Riester Rente staatlich gefördert und kann in der Regel bei Anbietern von klassischen Lebens- oder Rentenversicherungen abgeschlossen werden.

Die zweite und dritte Säule bietet darüber hinaus freiwillige Möglichkeiten der Altersvorsorge. Dabei umfasst die zweite Säule Vorsorgemöglichkeiten, die staatlich gefördert werden. Das sind insbesondere die Riester-Rente und die betriebliche Altersvorsorge. Die dritte Säule beinhaltet darüber hinaus jede zusätzliche private Vorsorge ohne Förderung. Es empfiehlt sich, die persönliche Altersvorsorge auf allen drei Säulen auszubauen, denn allein mit der Basisvorsorge ist ein sorgenfreier Ruhestand in der Regel nicht möglich. Daher ist es so wichtig, bereits frühzeitig an die Zukunft zu denken und sich um die private Altersvorsorge zu kümmern.

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Finden Sie die passende Vorsorgestrategie

Die Möglichkeiten der privaten Vorsorge sind vielseitig. Altersvorsorge ist eine sehr persönliche Entscheidung und für welche Form Sie sich entscheiden, hängt stark von Ihren persönlichen Lebensumständen ab. Eine Entscheidung wird besonders durch folgende Aspekte beeinflusst:

  • Wie viel Zeit bleibt Ihnen bis zur Rente?
  • Wünschen Sie sich ein Eigenheim?
  • Haben Sie Kinder?
  • Wie viel Geld können Sie monatlich in Ihre private Vorsorge investieren und wie groß wird Ihre Rentenlücke sein?
  • Wie risikobereit sind Sie?

Ihre finanzielle Situation und Ihre sonstigen Lebensumstände beeinflussen die Entscheidung für oder gegen eine Altersvorsorge. Eine pauschale Empfehlung ist daher schwierig. Verschaffen Sie sich in jedem Fall einen Überblick über die Alternativen und prüfen Sie die unterschiedlichen Vorsorgemodelle auf folgende Faktoren:

  • Sind Ihre eingezahlten Beiträge gesichert?
  • Können Sie während der Vertragslaufzeit Geld entnehmen, falls Sie das Kapital bereits vor dem Ruhestand benötigen?
  • Wie gut werden Ihre Beiträge verzinst?
  • Profitieren Sie von staatlicher Förderung?

Die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge eignen sich unterschiedlich gut für verschiedene Personengruppen, da sie sich hinsichtlich Ihrer Konditionen stark unterscheiden. Um Ihnen die Entscheidung für eine private Altersvorsorge zu erleichtern, möchten wir Ihnen im Folgenden einen Überblick über Ihre Möglichkeiten verschaffen und die individuellen Vor- und Nachteile der Vorsorgemöglichkeiten näher beleuchten.

Der erste Schritt zur passenden privaten Altersvorsorge

Bevor Sie sich für eine private Altersvorsorge entscheiden, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über Ihre finanziellen Mittel und Ihren Bedarf im Alter verschaffen. So berechnen Sie Ihre persönliche Rentenlücke, die aufzeigt, wie viel Geld Sie für den Ruhestand zusätzlich zurücklegen müssen, um Ihren Lebensstandard zu sichern. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Führen Sie eine Bestandsaufnahme durch und verschaffen Sie sich einen Überblick über die voraussichtliche Höhe Ihrer Rentenzahlungen. Diese Information finden Sie auf Ihrer Renteninformation. Die Renteninformation wird jährlich jeder Person über 27 zugestellt, wenn diese mindesten 5 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat. Alternativ können Sie die Information bei der für Sie zuständigen Stelle anfordern. Verfügen Sie darüber hinaus bereits über eine betriebliche Altersvorsorge oder einen Riester-Vertrag? Eine Bestandsaufnahme ist erforderlich, um zu prüfen, ob Ihre bestehende Altersvorsorge Ihren Bedarf im Alter decken wird.
  2. Berücksichtigen Sie bei der Berechnung Ihres persönlichen Bedarfs voraussichtliche Ausgaben für Wohn- und Lebenserhaltungskosten, Krankenversicherung, Freizeit und Rücklagen für Anschaffungen. Auch Ratenabzahlungen sind zu berücksichtigen. Als Faustregel gelten rund 80 % des letzten Nettoeinkommens. Ihr Bedarf im Alter beeinflusst maßgeblich Ihren Sparplan und stellt die Grundlage für die Anforderungen an Ihre Altersvorsorge. Besonders in jungen Jahren ist es schwierig, den Bedarf im Alter genau abzuschätzen. Kalkulieren Sie daher nicht zu knapp und planen Sie in jedem Fall einen Puffer ein.

Sollten Sie feststellen, dass Ihre bestehende Absicherung Ihren Bedarf im Alter nicht decken wird, spricht man von der sogenannten Rentenlücke. Eine zusätzliche private Altersvorsorge ist in diesem Fall notwendig, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Die Höhe Ihrer persönlichen Rentenlücke berechnet sich aus Ihrem persönlichen Bedarf abzüglich Ihrer voraussichtlichen Rentenzahlungen und zeigt auf, wie viel Geld Sie zusätzlich für den Ruhestand benötigen. Dabei gilt: Je früher Sie mit der Altersvorsorge beginnen, desto weniger Geld müssen Sie monatlich aufwenden, um diese Lücke zu füllen.

So unterstützt der Staat die private Rente

Im Zuge der Rentenreform 2001 wurde die Riester-Rente eingeführt, um das sinkende Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung auszugleichen und stärkere Anreize für eine private Vorsorge zu schaffen. Förderberechtigt sind daher in erster Linie Erwerbstätige, die über die gesetzliche Rentenkasse pflichtversichert sind. Sind Sie förderberechtigt, kann der Abschluss einer Altersvorsorge mit staatlicher Förderung sinnvoll sein, denn gegenüber privater Vorsorge ohne staatliche Förderung hat sie zwei entscheidende Vorteile:

  1. Bis zu einer bestimmten Höhe sind Einzahlungen in Riester-, Rürup- und Betriebsrenten steuerfrei. Bei der Riester-Rente erhalten Sie zusätzlich staatliche Zulagen.
  2. Es handelt sich um eine risikoarme Altersvorsorge. Eingezahlte Beiträge in staatlich geförderte Vorsorge sind sicher.

Die staatliche Förderung

In einen Riester-Vertrag müssen Sie einen Eigenbeitrag von mindestens 4 Prozent der erzielten Jahreseinkünfte des Vorjahres abzüglich aller Zulagen einzahlen, um Anspruch auf die Förderung zu erhalten. Personen, bei denen dieser Wert unter 60 Euro liegt, müssen mindestens den Sockelbetrag von 60 Euro in die Riester-Rente einzahlen, um zulagenberechtigt zu sein. Die staatliche Förderung setzt sich aus finanziellen Zulagen und Steuervorteilen zusammen.

Zulagen Steuervorteil
Jährliche Grundzulage von 175 € Höchstbeitrag von 2.100 € jährlich sind steuerlich absetzbar
Kinderzulage von 300 € für jedes Kind, das nach dem 01.01.2008 geboren wurde Einzahlungen gelten als Sonderausgaben und können vollständig abgesetzt werden
Kinderzulage von 185 € für jedes Kind, das vor dem 01.01.2008 geboren wurde Auszahlungen im Ruhestand werden nachgelagert mit dem persönlichen Steuersatz versteuert

So funktioniert die Riester-Rente

Halten Sie die Laufzeit und das Sparziel Ihres Riester-Vertrags ein, erhalten Sie im Ruhestand eine lebenslange Rentenzahlung. Die Beiträge sind in jeder Form der Riester-Rente garantiert. Bei Abschluss können Sie zwischen verschiedenen Vertragsformen wählen.

Zu den förderfähigen Anlageformen zählen:

  • Riester-Rentenversicherungen sind die klassische Variante der Riester Vorsorge. Sie wissen bei Abschluss bereits, wie hoch Ihre Rente im Alter ausfallen wird.
  • Riester-Bausparverträge eignen sich für Menschen, die den Wunsch haben, in mehreren Jahren ein Eigenheim zu erwerben. In einem Bausparvertrag sparen Sie in der ersten Phase zunächst Guthaben an und erhalten im Anschluss ein zinsgünstiges Bauspardarlehen. Die staatliche Förderung erhalten Sie in der Sparphase.
  • Wohn-Riester eignet sich für Leute, die in naher Zukunft eine Immobilie erwerben möchten. Dabei nehmen Sie ein Riester-Darlehen zur Immobilienfinanzierung auf. Die staatliche Förderung erhalten Sie auf die Rückzahlung des Darlehens.
  • Riester-Fondssparpläne investieren einen Teil Ihrer geleisteten Beiträge in Aktien. Mit dieser Riester-Anlageform erhalten Sie die höchsten Rendite-Chancen. Die Höhe Ihrer Einzahlungen ist gesichert und anders als bei anderen Fondssparplänen nicht von Marktschwankungen bedroht.
  • Riester-Banksparpläne funktionieren nach dem Prinzip eines verzinsten Sparkontos, auf das Sie die staatliche Förderung erhalten. Sie werden aufgrund des anhaltenden Niedrigzinses kaum noch angeboten.

Welche Vertragsform zu Ihnen passt, ist abhängig von Ihren persönlichen Umständen und Ihrer Lebensplanung. Sparer profitieren aufgrund der schlechten Zinslage mittlerweile deutlich mehr von der Förderung als von Zinserträgen. Aufgrund der hohen Kinderzulage profitieren daher besonders Familien und Alleinerziehende mit vielen Kindern von der staatlichen Förderung. Auch Besserverdiener, die hohe Beiträge einzahlen, profitieren von der nachgelagerten Besteuerung. Der Vorteil ergibt sich durch die Tatsache, dass der persönliche Steuersatz im Alter meist niedriger ist als während der Erwerbstätigkeit.

Unser Tipp:
Passen Sie die Beitragszahlungen in Ihrem Riester-Vertrag regelmäßig an Ihre Gehaltsentwicklung an, um von der maximalen staatlichen Förderung zu profitieren.

Unterstützung durch den Arbeitgeber: Die Betriebsrente

Auf eine betriebliche Altersvorsorge hat grundsätzlich jeder Arbeitnehmer einen Anspruch, der mehr als drei Jahre im Unternehmen ist. Dabei können Sie verlangen, dass Teile von Ihrem Bruttogehalt in die betriebliche Altersvorsorge (bAV) eingezahlt werden. So sparen Sie Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Ob sich die betriebliche Altersvorsorge lohnt, ist abhängig von den jeweiligen Konditionen und davon, wie stark sich der Arbeitgeber finanziell beteiligt. Es gibt zwei Varianten der betrieblichen Altersvorsorge:

  1. Die arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente gibt es bereits seit mehr als 100 Jahren und wird von Arbeitgebern heute meist genutzt, um Arbeitnehmer an sich zu binden. Dabei finanziert der Chef die bAV allein. Dieses Angebot sollten Sie definitiv annehmen, denn obwohl spätere Auszahlungen versteuert werden müssen, erhalten Sie zusätzliche Rentenzahlungen, ohne selbst etwas dafür ausgegeben zu haben.
  2. Der Arbeitgeber bezuschusst Ihre Betriebsrente. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht dazu, Teile seines Bruttogehalts in eine vom Arbeitgeber ausgewählte Betriebsrente einzuzahlen (Entgeltumwandlung). Arbeitgeber sind seit 2018 dazu verpflichtet, 15 % Zuschuss auf die Beiträge der Mitarbeiter zu zahlen. Dies gilt zunächst für neue Verträge. Ab 2022 muss der Zuschuss ebenfalls auf bestehende Verträge gezahlt werden. Zudem sind seit 2019 160 € der monatlichen Betriebsrente von Sozialabgaben für die Krankenkasse befreit. Seit diesen Gesetzesänderungen lohnt sich die Betriebsrente nun für viele Arbeitnehmer sehr viel früher. Als Faustregel gilt: Betriebsrenten lohnen sich ab ca. 20 % Zuschuss des Arbeitgebers. Optimal wären 25 % bis 30 %.

Lohnen sich klassische Lebens- und Rentenversicherungen?

Neben den Möglichkeiten der staatlich geförderten Altersvorsorge gibt es darüber hinaus eine Reihe von nicht geförderter privater Vorsorge. Die Beiträge für die private Altersvorsorge ohne Förderung zahlen Anleger nach Abzug aller Steuern ihres Nettoeinkommens. Traditionelle Sparformen wie Renten- und Lebensversicherungen gelten bei vielen Sparern immer noch als beliebte und sichere Altersvorsorge.

  • In eine Lebensversicherung zahlen Sparer monatlich Beiträge ein. Ziel sind sowohl die Absicherung der Angehörigen im Todesfall, aber auch das langfristige Ansparen von Kapital. Läuft der Vertrag nach einem vereinbarten Enddatum aus, wird die angesparte Summe entweder auf einen Schlag oder als lebenslange Rente ausgezahlt. Bei Abschluss der Lebensversicherung erhalten Versicherte einen Garantiezins, der die gesamte Laufzeit bestehen bleibt. Während dieser in der Vergangenheit noch bei rund 4 % liegen konnte, erhalten Sie bei Neuabschluss mittlerweile gerade einmal 0,9 %. Auch Überschussbeteiligungen, mit denen Versicherungen oftmals für den Abschluss einer Lebensversicherung werben, nehmen aufgrund der aktuellen Zinslage immer weiter ab.
  • Ähnlich sieht es bei der klassischen Rentenversicherung aus. Auf Ihre Beiträge erhalten Sie mittlerweile ebenfalls nur noch 0,9 % Zinsen und die Überschussbeteiligung nimmt ab. Hinzu kommen häufig noch Abschluss- und Verwaltungskosten. In der Regel zahlen Anleger viele Jahre drauf, bis Sie mit der garantierten Rendite die Kosten wettmachen können.

Der Neuabschluss einer klassischen Lebens- und Rentenversicherung zur Altersvorsorge lohnt sich daher nicht mehr. Haben Sie in der Vergangenheit bereits eine Versicherung zur Altersvorsorge abgeschlossen, sind Kündigung oder Vertragswechsel meist ein Verlustgeschäft. Besonders bei älteren Verträgen mit hohem Garantiezins ist es empfehlenswert, den Vertrag bis zum Ende einzuhalten. Alternativ können Sie die Versicherung beitragsfrei stellen oder verkaufen.

Fürs Alter vorsorgen mit Wertpapieren

Wer einen Teil seiner Altersvorsorge auf Aktien aufbaut, sollte bedenken, dass diese Kursschwankungen unterliegen. Aktien sind Anteilsscheine an einem Unternehmen. Die Eigentümer der Aktien werden an den erwirtschafteten Gewinnen beteiligt und erhalten ein Mitbestimmungsrecht im Unternehmen. Es ist zudem möglich, die Aktien gewinnbringend zu verkaufen. Sie bieten hohe Renditechancen, aber bergen das höchste Risiko. Im schlimmsten Fall ist ein kompletter Kapitalverlust möglich.

Daher setzen viele Sparer zur Altersvorsorge auf Fondssparpläne. Empfehlenswert für die Altersvorsorge sind Fonds, die auf Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Ländern setzen. So können Schwankungen eher ausgeglichen werden und Sie profitieren langfristig von der Entwicklung an den Märkten. Fondssparpläne bieten entscheidende Vorteile:

  • Kosten: Fondssparpläne sind deutlich günstiger als Versicherungen. Ein Depot können Sie bei Direktbanken und Online-Brokern kostenlos eröffnen und die Kosten für einen Sparplan sind niedrig. Besonders günstig sind ETF-Sparpläne.
  • Flexibilität: Die Höhe Ihrer Beiträge können Sie flexibel anpassen oder sogar aussetzen. Das Kapital können Sie sich bereits vor Renteneintritt jederzeit auszahlen lassen
  • Auswahl: Anleger können aus einer großen Auswahl an Fonds auswählen. Dabei ist es zum Beispiel möglich, nur nachhaltige Fonds zu besparen. Empfehlenswert ist eine möglichst breite Streuung über verschiedene Länder, Währungen und Branchen.
Was ist ein ETF-Sparplan?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Indexfonds. ETFs nutzen die Vorteile von Aktien und Fonds, indem sie der Wertentwicklung eines Index wie zum Beispiel dem DAX oder dem MSCI World, folgen. Das macht aufwendige Analysen des Marktes überflüssig. Aus diesem Grund sind ETFs in der Regel kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Sie eignen sich daher besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Sparer müssen sich selbst nicht um einzelne Aktien kümmern und können mit einem ETF-Sparplan langfristig fürs Alter vorsorgen.

Dennoch sollten Sie bedenken, dass Einzahlungen in einen Fondssparplan nicht gesichert sind. Sie unterliegen Kapitalmarktschwankungen. Das Risiko verringern Sie mit einem breit gestreuten Fonds und einer langen Anlagedauer. In dieser Zeit gleichen sich Schwankungen am Markt eher wieder aus und die langfristige Entwicklung war in der Vergangenheit stets positiv. Eine gegenteilige Entwicklung wäre zumindest denkbar.

Eigentum als Altersvorsorge

Auch Immobilien können zur Altersvorsorge genutzt werden. Ist die Immobilie erst einmal abbezahlt, kann sie genutzt werden, um im Alter kostengünstig zu wohnen oder als zusätzliche Einnahmequelle vermietet werden. Die Immobilienpreise sind aktuell sehr hoch. Ob eine Anschaffung sich lohnt, muss individuell abgewogen werden und hängt von der individuellen Lebenssituation ab. Steuervorteile, niedrige Finanzierungskosten und der Traum vom Eigenheim können für einen Kauf sprechen. Auch die langfristige Mietersparnis bei Eigennutzung scheint für viele Käufer verlockend. Statt der Miete zahlen Käufer die Baufinanzierung ab.

Der Hauskauf ist darüber hinaus mit Aufwand verbunden. Beim Kauf noch nicht abzusehende Renovierungs- oder Instandhaltungskosten können den Preis erheblich in die Höhe treiben und gleichen die Mietersparnis im Zweifel nicht aus. Auch lässt sich die Zinsentwicklung für den Zeitraum der Rückzahlung des Darlehens noch nicht absehen. Ob kaufen oder Mieten sinnvoller ist, hängt von vielen individuellen Aspekten ab und sollte vor dem Hauskauf unbedingt sorgfältig geprüft werden.

Sorgen Sie rechtzeitig für die Zukunft vor

Es ist abzusehen, dass das Einkommensniveau im Alter weiter sinken wird. Eine breit aufgestellte Altersvorsorge kann die dadurch entstehende Rentenlücke schließen und Ihren Lebensstandard sichern. Für welche Form der Vorsorge Sie sich schlussendlich entscheiden, ist eine persönliche Entscheidung. Viele Faktoren sollten bei der Auswahl der passenden Vorsorgeform berücksichtigt werden. Dazu zählen vor allem die Lebensumstände und finanzielle Mittel. Bauen Sie Ihre Altersvorsorge möglichst auf dem Drei-Säulen-Modell auf. So erhalten Sie eine Basisrente, profitieren von staatlicher Förderung und stocken Ihre Rente zusätzlich mit der passenden privaten Vorsorge auf. Egal für welche Altersvorsorge Sie sich entscheiden – wichtig ist vor allem, dass Sie langfristig dabeibleiben. Je länger der Sparzeitraum, desto weniger Geld müssen Sie monatlich aufwenden, um eine hohe Summe anzusparen. So können Sie sich sorglos auf den Ruhestand freuen.

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